6.4.3 Aggressionshinweise

Wie unter Pkt. 5 ausgeführt werden im Sceno-Material das Krokodil, der Fuchs sowie der Ganter als Symbolfiguren für Aggres­sionen angesehen. Vor diesem Hintergrund ist eine gehäufte Verwendung dieser Figuren in den Sceno-Testgestaltungen zu erwarten. Als Vergleichsgruppe diente mir wiederum die von Kro­lewski (1984) ausgewählte Kontroll­gruppe.

 

 

Spielmaterial

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Krokodil

 

 

 

 

 

gespielt

11

18

29

 

nicht gespielt

17

42

59

 

 

 

 

 

 

Summe

28

60

88

 

 

 

Spielmaterial

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Fuchs

 

 

 

 

 

gespielt

12

32

44

 

nicht gespielt

16

28

44

 

 

 

 

 

 

Summe

28

60

88

 

 

 

 

Spielmaterial

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Ganter

 

 

 

 

 

gespielt

12

28

40

 

nicht gespielt

16

32

48

 

 

 

 

 

 

Summe

28

60

88

 

 

Um zu ermitteln, in welcher Funktion die vorgenannten Spielmaterialien in den einzelnen Sceno-Testgestaltungen eingesetzt wurden, untersuchte ich zunächst - analog zu Krolewski (1984) - ihre aggressive oder nicht-aggressive Verwendung. Desweiteren war für mich von Bedeutung, herauszufinden, ob sie als sym­bolischer Akt der Aggressionsunterdrückung von den jeweiligen Ge­staltern eingesperrt wurden. In der da­für erstellten Übersicht konnte ich zur Un­terscheidung der Merkmale "aggressiv" bezie­hungsweise "alleine"[1] die von Krolewski (1984) eingesetzte Ko­ntrollgruppe zum Ver­gleich heranziehen. Für die Überprüfung auf statistisch signifi­kante Unterschiede wurden die einzelnen Ergebnisse jeweils in Bezie­hung zur Gesamtzahl der Szenen gesetzt, in de­nen die Aggressionssymbole verwendet wurden. Bezogen auf den Ganter konnten, man­gels Vergleichsstichprobenerhebungen, keine Vergleiche auf statistische Signifikanz durchgeführt werden. 

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Krokodil aggressiv

 

 

 

 

 

gespielt

8

4

12

 

nicht gespielt

3

14

17

 

 

 

 

 

 

Summe

11

18

29

 

 


 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Fuchs aggressiv

 

 

 

 

 

gespielt

6

2

8

 

nicht gespielt

6

30

36

 

 

 

 

 

 

Summe

12

32

44

 

 

Bei Betrachtung der Figuren, gegen die die Aggressionen gerichtet waren, ergibt sich bei folgenden Figuren eine Mehrfachnennung: Kuh (4 x), Ganter (3 x) und Fuchs (2 x). Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf die Tatsache, daß ein Kontrollgruppenvergleich mit der Vergleichsgruppe aus der Untersuchung von Krolewski (1984) vorgenommen werden konnte, habe ich die Aggressionen gegen die Kuh in der folgenden Tabelle aufgelistet. Für die Überprüfung auf statistisch signifikante Unterschiede wurden die Ergebnisse wie­derum jeweils in Beziehung zu der Gesamtzahl der Szenen, in denen die Kuh verwen­det wurde, gesetzt.

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Aggressionen gegen die Kuh

 

 

 

 

 

gespielt

4

1

5

 

nicht gespielt

7

28

35

 

 

 

 

 

 

Summe

11

29

40

 

 

In diesem Zusammenhang interessierte mich zudem, wie häufig Aggressionen gegen Va­ter- / und Mutterfiguren in den Sceno-Testgestaltungen vorkamen[2]. Dabei müssen diese Aggressionen nicht immer mit den oben genannten Spielmaterialien inszeniert wor­den sein, sondern können z.B. indirekt auch dadurch zum Ausdruck gebracht werden, indem der Vater auf das Klo außerhalb der Spielfläche "verbannt" wird (vgl. hierzu die Sceno-Testauswertungsprotokolle in Anhang B). Als Vergleichsgruppe diente mir wieder­um die Kontrollgruppe aus der Untersuchung von Krolewski (1984). Für die Überprüfung auf statistisch signifikante Unterschiede wurden die Ergebnisse in Beziehung zur Gesamtzahl der verwendeten Vaterfiguren beziehungsweise Mutterfiguren gesetzt.

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Aggressionen gegen Vater­figuren

 

 

 

 

 

gespielt

5

2

7

 

nicht gespielt

31

69

100

 

 

 

 

 

 

Summe

36

71

107

 

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Aggressionen gegen Mutter­figuren

 

 

 

 

 

gespielt

2

1

3

 

nicht gespielt

39

65

104

 

 

 

 

 

 

Summe

41

66

107

 

 

Als weitere Indikatoren für Aggressionen im Sceno-Testspiel sind die folgenden Spiel­merkmale anzusehen. In den folgenden Tabellen wird eine Übersicht über ihre Häufigkeit in der Untersuchungsreihe gegeben. Da diese Merkmale nicht von den Autoren, die mit Vergleichsgruppen gearbeitet haben, untersucht wurden, konnte ich lei­der keinerlei sta­tistische Gruppenvergleiche durchführen.

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Summe

Zusammenstoß von Autos

 

 

 

 

gespielt

-

-

 

nicht gespielt

28

28

 

Summe

28

28

Unfallszenen

 

 

 

 

gespielt

1

1

 

nicht gespielt

27

27

 

Summe

28

28


 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Summe

Teppichklopfer aggressiv

 

 

 

 

gespielt

1

1

 

nicht gespielt

27

27

 

Summe

28

28

Puppen aggressiv

 

 

 

 

gespielt

1

1

 

nicht gespielt

27

27

 

Summe

28

28

 

 

Im Rahmen der Auswertung der Sceno-Testspiele, in denen Aggressionszeichen gespielt wurden, war es für mich zudem von Interesse, welche zusätzlichen Spielmerkmale in die­sen Sceno-Testgestaltungen vorkamen. Eine entsprechende Zusammenstellung habe ich in der folgenden Tabelle vorgenommen.

 

 

Vp

Angst­zeichen

Re­gres­sive Ten­denzen

Kon­takt-störung

Orale Ten­denzen

Leis-tungs-the-matik

Har-moni-sche Sze­nen

Ver-wahrlo-sungs-zeichen

Isolie­rung

Passive Vater / Mutter-figur

4

 

 

 

 

6

 

 

 

 

 

 

 

7

 

 

 

 

 

 

10

 

 

 

 

 

11

 

 

 

 

 

 

 

 

15

 

 

 

 

 

20

 

 

 

 

22

 

 

 

 

 

 

 

24

 

 

 

 

 

 

 

 

25

 

 

 

 

 

 

 

26

 

 

 

 

 

 

 

27

 

 

 

 

 

 

Summe

10

4

4

1

3

3

1

1

7

 

 

Darstellung der Ergebnisse:

 

In Bezug auf die quantitative Verwendung der drei Aggressionssymbole konnten keinerlei signifikante Unterschiede zur Kontrollgruppe festgestellt werden. Die Chi-Quadrat-1 Werte für die drei Figuren liegen mit 0,74 (df = 1) für das Krokodil, mit 0,83 (df = 1) für den Fuchs sowie mit 0,11 (df = 1) für den Ganter im nicht signifikanten Bereich. Bei Be­trachtung der Funktion, die ihnen im Sceno-Testspiel übertragen wurde, zeigten sich da­ge­gen deutliche Unterschiede zu der Kontrollgruppe. Die häufigere aggressive Verwen­dung des Fuchses (Chi-Quadrat-2 Wert von 10,12; df = 1) sowie des Krokodils (Chi-Quadrat-2 Wert von 7,37; df = 1) ist jeweils auf dem 1 % - Niveau signifikant. Unter­mauert wird dieses Ergebnis noch durch die in beiden Fällen auf dem 0,1 % - Niveau (Krokodil = Chi-Quadrat-2 Wert von 21,09; df = 1; Fuchs = Chi-Quadrat-2 Wert von 25,78; df = 1) hochsigni­fikant geringere Verwendung in einer nicht aggressiven Form ge­gen­über der Kontroll­gruppe. Bei der Analyse, gegen wen die Aggressionen gerichtet waren, konnte ich leider nur die gegen die Kuh gerichteten Aggressionen einem Grup­penver­gleich unterziehen. Auch hier zeigte sich, daß die Kuh signifikant häufiger (Chi-Quadrat-2 Wert von 7,02; df = 1; Signifikanzniveau von 1 %) als in der Kontrollgruppe aggressiven Angriffen ausge­setzt war. Ebenfalls signifikant gehäuft traten Aggressionen gegen Vater­figuren in den Sceno-Testspielen der Gruppe der Enkopretiker auf. Der Chi-Quadrat-2 Wert von 4,47 (df = 1) ist auf dem 5 % - Niveau signifikant. Bei den Aggres­sionen gegen Mutterfiguren konnten dagegen keine signifikanten Unterschiede ermittelt werden (Chi-Quadrat-2 Wert von 1,01; df = 1). Bezüglich der restlichen Spielmerkmale, die Aggres­sionen im Sceno-Testspiel zu symbolisieren in der Lage sind, konnten keine Gruppenver­gleiche durchgeführt werden.

 

Bei Betrachtung der Sceno-Testspiele, in denen Aggressionen zum Ausdruck kommen, kann festgestellt werden, daß in insgesamt 10 von 12 Szenen gleichzeitig Angstzeichen von den Versuchspersonen gespielt werden. Auffällig erscheint weiterhin, daß in insge­samt 7 Szenen passive Mutter- beziehungsweise Vaterfiguren auftreten. Da für diese Auswertung keine Kontrollgruppen zur Verfügung standen, müssen bei der Interpretation der Ergebnisse die Absolutzahlen als Grundlage dienen.

6.4.4 Angstzeichen

Wie unter Pkt. 5 erörtert wird auf eine erhöhte Ängstlichkeit im Verhalten der enkopreti­schen Kinder hingewiesen.

 

Im formalen Sceno-Testaufbau läßt sich das Merkmal Angst durch die Spielmerkmale "peripher", "Eckenbetonung im Zusam­menhang mit peripher", "gesamte Spielfläche", "Symmetriebetonung" und "Umgrenzungen" symbolisch darstellen. In der folgenden Übersicht wird die quantitative Verwendung der oben genannten Spielmerkmale aufge­führt. Als Kontrollgruppe diente mir die Gruppe der Stotte­rer aus der Untersuchung von Kühnen (1973). Desweiteren sind Spielmerkmale wie Festungsbauten, Schutzbauten (incl. Häusern ohne Fenster und Türen) sowie Elemente der Warnung und Kontrolle weitere Indizien für Angstzeichen im Sceno-Testspiel. Als Festungsbauten bezeichnete ich alle Gebäude, die mit doppelten Mauern, Mauerkronen, Zinnen etc. und / oder mit zu­sätzlichen Elementen der Warnung und Kontrolle, z.B. Alarmglocken, ausgestattet wa­ren. Die Merkmale "Festungsbauten" und "Schutzbauten" wurden mit der von Krolewski (1984) verwendeten Kontrollgruppe verglichen. Für das Spielmerkmal "Elemente der Warnung und Kontrolle" stand mir leider keine Vergleichsgruppe zur Verfügung. 

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

peripher

 

 

 

 

 

gespielt

8

17

25

 

nicht gespielt

20

66

83

 

 

 

 

 

 

Summe

28

83

111

 

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

peripher / Eckenbetonung

 

 

 

 

 

gespielt

5

1

6

 

nicht gespielt

23

82

105

 

 

 

 

 

 

Summe

28

83

111

 

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

gesamte Spielfläche

 

 

 

 

 

gespielt

5

24

29

 

nicht gespielt

23

59

82

 

 

 

 

 

 

Summe

28

83

111

 

 

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Umgrenzungen

 

 

 

 

 

gespielt

11

42

53

 

nicht gespielt

17

41

58

 

 

 

 

 

 

Summe

28

83

111

 

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Symmetrie­betonung

 

 

 

 

 

gespielt

9

9

18

 

nicht gespielt

19

74

93

 

 

 

 

 

 

Summe

28

83

111

 

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Festungs- und Schutzbauten

 

 

 

 

 

gespielt

7

                  ( 6 )[3]

13

 

nicht gespielt

21

54

75

 

 

 

 

 

 

Summe

28

60

88

 

 

Darstellung der Ergebnisse:

 

Bezogen auf die formalen Spielmerkmale "peripher" (Chi-Quadrat-1 Wert von 0,78; df = 1), "gesamte Spielfläche" (Chi-Quadrat-1 Wert von 1,32; df = 1) und "Umgrenzungen" (Chi-Quadrat-1 Wert von 1,07; df = 1) sind die festgestellten Unterschiede im Vergleich zur Kontrollgruppe nur minimal. Die formalen Spielmerkmale "peripher / Eckenbeto­nung" (Chi-Quadrat-2 Wert von 9,58; df = 1) und "Symmetriebetonung" (Chi-Quadrat-2 Wert von 6,25; df = 1)  sind dagegen auf dem 1 % beziehungsweise 5 % -Niveau signifi­kant und werden demnach signifikant häufiger von der Gruppe der Enkopretiker gespielt. Das Spielmerkmal "Festungs- und Schutzbauten" verfehlt mit einem Chi-Quadrat-2 Wert von 3,19 nur knapp den kritischen Chi-Quadrat Wert von 3,84 auf dem 5 %-igen Signifi­kanzniveau (df = 1) und zeigt damit zumindest eine deutliche Tendenz zur häufigeren Verwendung durch die Enkopretiker an.

6.4.5 Regressive Tendenzen

In der Literatur über die Enkopresis im Kindes- und Jugendalter wird auf regressive Ten­denzen und dem Wunsch nach kleinkind­haften Umsorgtsein im Verhalten des Enkopreti­kers hingewiesen.

 

Im Formalen des Sceno-Test zeigen sich diese Tendenzen in der Verwendung der Spiel­merkmale "peripher", "subjektnahes Spiel", "Flächenaufteilung mit Linksbetonung", "Reihungen" und "formloses Spiel". Von den im Scenomaterial befindlichen Spielelemen­ten verkörpern insbesondere das Baby, die Prinzessin, das Fell, der weiche Hund (insbesondere als Kamerad einer Figur), der Storch sowie die Nuckelflasche diese Stre­bun­gen. Unter qualitativen Auswertungsgesichtspunkten können allgemeine Hinweise auf Zärt­lichkeit (z.B. Darstellung von Mutter-Kind, Vater-Kind-Situationen) in der Szenen­gestaltung diese Neigungen der Versuchsperson demonstrieren. Weiterhin sind das Auf­treten eines Zwerges, der in einem Haus ohne Türen und Fenster wohnt, sowie die Be­vor­zugung von Fi­guren, die eine frühere Entwicklungsstufe repräsentieren, weitere An­halts­punkte für darge­stellte regressive Tendenzen im Scenospiel. Nach Knehr (1961) gibt dar­überhinaus insbesondere die Wahl der Figur, die in den Mittelpunkt der Szene gerückt ist, wertvolle Aufschlüsse über regressive Tendenzen. Da dieses Spielmerkmal ei­nerseits von keinen Autoren, die mit Vergleichsgruppen gearbeitet haben, untersucht wurde, und es zudem in jedem einzelnen Falle schwierig ist, diese Figur genau zu bestim­men, habe ich auf eine Auswertung im Rahmen dieser Arbeit verzichtet.

 

Als Vergleichsgruppe für die formalen Elemente im Sceno-Test verwendete ich die Gruppe der Stotterer aus der Untersuchung von Kühnen (1973). Bei den restlichen Gruppenvergleichen konnte ich auf die Vergleichsgruppe von Krolewski (1984) zu­rück­grei­fen. Dabei muß an dieser Stelle angemerkt werden, daß nicht alle vorgenannten Spielmaterialien beziehungsweise -merkmale einem Vergleich auf statistisch signifikante Unterschiede unterzogen werden konnten. Die Rohdaten für diese Fälle habe ich in einer Tabelle, am Ende dieses Abschnitts, zusammengefaßt.

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

peripher

 

 

 

 

 

gespielt

8

17

25

 

nicht gespielt

20

66

86

 

 

 

 

 

 

Summe

28

83

111

 

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

subjektnah

 

 

 

 

 

gespielt

3

10

13

 

nicht gespielt

25

73

98

 

 

 

 

 

 

Summe

28

83

111

 

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Reihungen

 

 

 

 

 

gespielt

2

5

7

 

nicht gespielt

26

78

104

 

 

 

 

 

 

Summe

28

83

111

 

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

formloses Spiel

 

 

 

 

 

gespielt

4

8

12

 

nicht gespielt

24

75

99

 

 

 

 

 

 

Summe

28

83

111

 

 

 

 

 

Spielmaterial

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Baby

 

 

 

 

 

gespielt

8

18

26

 

nicht gespielt

20

42

62

 

 

 

 

 

 

Summe

28

60

88

 

 

 

Spielmaterial

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Fell

 

 

 

 

 

gespielt

3

13

16

 

nicht gespielt

25

47

72

 

 

 

 

 

 

Summe

28

60

88

 

 

 

Spielmaterial

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Prinzessin

 

 

 

 

 

gespielt

8

8

16

 

nicht gespielt

20

52

72

 

 

 

 

 

 

Summe

28

60

88

 

 

In den folgenden Tabellen habe ich die Vater / Mutter-Baby-Situationen sowie das Spiel­merkmal "Baby auf Fell" gesondert aufgeführt, da für diese qualitativen Merkmale ein Kontrollgruppenvergleich mit der Vergleichsgruppe aus der Untersuchung von Krolewski (1984) möglich war. Für die Überprüfung auf statistisch signifikante Unterschiede werden die Ergebnisse dabei - analog zu dem Vorgehen von Krolewski (1984) - jeweils in Bezie­hung zur Gesamtzahl der Szenen gesetzt, in denen das Baby verwendet wurde.

 


 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Mutter / Vater-Baby-Situationen

 

 

 

 

 

gespielt

2

7

9

 

nicht gespielt

6

11

17

 

 

 

 

 

 

Summe

8

18

26

 

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Baby auf Fell

 

 

 

 

 

gespielt

1

4

5

 

nicht gespielt

7

14

21

 

 

 

 

 

 

Summe

8

18

26

 

 

Um herauszufinden, ob bestimmte menschliche Figuren, die eine frühere Altersstufe re­prä­sentieren, von den jeweiligen Altersklassen be­vorzugt werden, nahm ich eine Auszäh­lung sämtlicher in den Sceno-Testgestaltungen ver­wendeten Puppenfiguren vor. Für die einzel­nen Altersklassen legte ich die in der nächsten Tabelle aufgeführten Puppenfiguren fest, die meines Erachtens jeweils eine frühere Entwicklungsstufe verkörpern. Für die Überprüfung auf statistisch signifikante Häufigkeitsunterschiede verglich ich jeweils die Anzahl der Figuren, die diese frühere Entwicklungsstufe symbolisch darstellen, mit der quantitati­ven Verwendung der restlichen Puppenfiguren. Bei der Auswertung bin ich zu­dem von der - je nach Anzahl der Sceno-Test-Spiele pro Altersklasse - maximal mögli­chen Verwendung der 16 Puppenfiguren ausgegangen. 

 

 

Die 3 - 5 jährigen

gespielt

nicht gespielt

Summe

( 4 Sceno-Test-Spiele)

Puppenfiguren einer früheren Altersstufe

 

 

 

Baby

1

3

 4

 

Summe

1

3

4

 

 

 

Die 3 - 5 jährigen

gespielt

nicht gespielt

Summe

Puppenfiguren einer früheren Altersstufe

 

1

 

3

 

4

Restliche Puppen­figuren

5

55

60

Summe

6

58

64

 

 

 

Die 6 - 8 jährigen

gespielt

nicht gespielt

Summe

( 15 Sceno-Test-Spiele)

Puppenfiguren einer früheren Altersstufe

 

 

 

Baby

4

11

15

Zwilling blau

5

10

15

Zwilling rosa

3

12

15

kleines Mädchen

3

12

15

kleiner Junge

7

8

15

Prinzessin

4

11

15

Summe

26

64

90

 

 

 

Die 6 - 8 jährigen

gespielt

nicht gespielt

Summe

Puppenfiguren einer früheren Altersstufe

 

26

 

64

 

90

Restliche Puppen­figuren

54

96

150

Summe

80

160

240

 

 


 

 

Die 9 - 11 jährigen

gespielt

nicht gespielt

Summe

( 7 Sceno-Test-Spiele )

Puppenfiguren einer früheren Altersstufe

 

 

 

Baby

3

4

7

Zwilling blau

3

4

7

Zwilling rosa

3

4

7

kleines Mädchen

2

5

7

kleiner Junge

2

5

7

Prinzessin

3

4

7

Summe

16

26

42

 

 

 

Die 9 - 11 jährigen

gespielt

nicht gespielt

Summe

Puppenfiguren einer früheren Altersstufe

 

16

 

26

 

42

Restliche Puppen­figuren

28

42

70

Summe

44

68

112

 

 

 

Die 12 - 17 jährigen

gespielt

nicht gespielt

Summe

( 2 Sceno-Test-Spiele )

Puppenfiguren einer früheren Altersstufe

 

 

 

Baby

-

2

2

Zwilling blau

-

2

2

Zwilling rosa

-

2

2

kleines Mädchen

-

2

2

kleiner Junge

-

2

2

Prinzessin

-

2

2

Summe

-

12

12

 

 


 

 

Die 12 - 17 jährigen

gespielt

nicht gespielt

Summe

Puppenfiguren einer früheren Altersstufe

-

12

12

 

Restliche Puppen­figuren

5

15

20

Summe

5

27

32

 

 

 

Spielmerkmal;

Spielmaterial

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Linksbetonung

 

 

 

gespielt

4

 

nicht gespielt

24

 

Summe

28

Nuckelflasche

 

 

 

gespielt

-

 

nicht gespielt

28

 

Summe

28

Storch

 

 

 

gespielt

10

 

nicht gespielt

18

 

Summe

28

Hund

 

 

 

gespielt

8

 

nicht gespielt

20

 

Summe

28

Mutter - Kind Situationen

 

 

 

gespielt

3

 

nicht gespielt

25

 

Summe

28

Vater - Kind Situationen

 

 

 

gespielt

1

 

nicht gespielt

27

 

Summe

28

Hund als Kamerad

 

 

 

gespielt

4

 

nicht gespielt

4

(bezogen auf quantitative Ver­wendung des Hundes)

Summe

8

 

 

 

 

 

Spielmerkmal;

Spielmaterial

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Hund auf Fell

 

 

 

gespielt

1

 

nicht gespielt

7

(bezogen auf quantitative Ver­wendung des Hundes)

Summe

8

Vaterfigur streichelt Kuh

 

 

 

gespielt

2

 

nicht gespielt

9

(bezogen auf quantitative Ver­wendung der Kuh)

Summe

11

Zwerg in einem Haus ohne Fenster und Türen

 

 

 

gespielt

-

 

nicht gespielt

28

 

Summe

28

 

Darstellung der Ergebnisse:

 

Für die formalen Spielmerkmale "peripher" (Chi-Quadrat-1 Wert von 0,78; df = 1), "subjektnah" (Chi-Quadrat-2 Wert von 0,03; df = 1), "Reihungen" (Chi-Quadrat-2 Wert von 0,04; df = 1) und "formloses Spiel" (Chi-Quadrat-2 Wert von 0,44; df = 1) sind die beobachteten Unterschiede im Vergleich zur Kontrollgruppe nicht signifikant. Auch hin­sichtlich der quantitativen Verwendung der Spielmaterialien wie "Baby" (Chi-Quadrat-1 Wert von 0,01; df = 1), "Fell" (Chi-Quadrat-1 Wert von 1,53; df = 1) und "Prinzessin" (Chi-Quadrat-1 Wert von 2,62; df = 1) lassen sich keine signifikanten Unterschiede zur Kontrollgruppe ermitteln. Auch in Bezug auf die qualitativen Spielmerkmale, die einem Kontrollgruppenvergleich unterzogen werden konnten, ergeben sich keine signifikanten Unterschiede. Der Vergleich der Spielmerkmale "Vater/Mutter-Baby-Situationen" und "Baby auf Fell" erbrachte Chi-Quadrat-2 Werte von 0,48 (df = 1) beziehungsweise 0,36 (df = 1). Bei der Auswertung, ob bestimmte Altersklassen bestimmte Spielfiguren, die ei­ne jüngere Altersgruppe repräsentieren, bevorzugen, ergaben sich folgende Ergebnisse: Für die Altersgruppen der 3 bis 5-jährigen (Chi-Quadrat-2 Wert von 0,90; df = 1), der 6 bis 8-jährigen (Chi-Quadrat-1 Wert von 1,27; df = 1) und der 9 bis 11-jährigen (Chi-Quadrat-1 Wert von 0,03; df = 1) ergaben sich keine signifikanten Unterschiede. Die Al­tersgruppe der 12 bis 17-jährigen spielte dagegen signifikant mit weniger Puppenfiguren, die eine frü­here Altersklasse vertreten als mit den restlichen Puppenfiguren (Chi-Quadrat-2 Wert von 5,24; df = 1; 5 %-iges Signifikanzniveau). Allerdings muß hierzu bereits ein­schränkend angemerkt werden, daß in dieser Altersgruppe nur zwei Sceno-Testspiele ausgewertet werden konnten, so daß das obige Ergebnis vor diesem Hintergrund als nicht interpretati­onswürdig erscheint. 

6.4.6 Physische und psychische Abwesenheit des Vaters

Als ein fast durchgängiges Merkmal von Vätern enkopretischer Kinder konnte deren psychi­sche und / oder physische Abwesenheit, verbunden mit einem geringen positiven Erzie­hungsbeitrag (strenger, disziplin fordernder Vater) nachgewiesen werden.

 

Bei der Auswertung der Sceno-Testgestaltungen habe ich zunächst die quantitative Ver­wen­dung der angebotenen Vaterfiguren sowie die Anzahl der Sceno-Testspiele, in de­nen Vaterfiguren auftraten, ausgezählt. Weiterhin wurde von mir der Versuch unternom­men, den Kontext, in dem die verwendeten Vaterfiguren auf­treten, im Hinblick auf be­stimmte Merkmale wie z.B. strenger Vater, Aggressionen gegen den Vater etc. näher zu erfassen. Als Vergleichsgruppe stand mir die von Krolewski (1984) verwendete Kontrollgruppe zur Verfügung. In Bezug auf die quantitative Verwendung der Vaterfiguren lagen mir von dieser Gruppe nur die Gesamtzahlen - ohne Aufschlüsselung auf bestimmte Vaterfi­guren - vor.

 

 

Spielmaterial

gespielte /

nicht gespielte Anzahl

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Vaterfiguren

 

 

 

 

 

gespielte Anzahl

36

71

107

 

nicht gespielte Anzahl

76

169

245

 

 

 

 

 

 

Summe

112

240

352

 

 

In 16 von insgesamt 28 Sceno-Testspielen der Enkopretiker-Gruppe wurden Vaterfiguren verwendet. Bei der Kontrollgruppe war dies in 35 von insgesamt 60 Sceno-Testspielen der Fall.

 

Um noch genauere Aufschlüsse über die quantitative Verwendung von Vaterfiguren in den Sceno-Gestaltungen der Enkopretiker zu erhalten, ermittelte ich die Häufigkeit der Vaterfigu­ren pro Szene. Als Vergleichsgruppe diente mir die Kontrollgruppe von Krolewski (1984).

 

 

Vaterfiguren pro Szene

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Keine

 

 

 

 

 

gespielt

12

25

37

 

nicht gespielt

16

35

51

 

 

 

 

 

 

Summe

28

60

88

 

 

 

Vaterfiguren pro Szene

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Eine

 

 

 

 

 

gespielt

9

16

25

 

nicht gespielt

19

44

63

 

 

 

 

 

 

Summe

28

60

88

 

 

 

Vaterfiguren pro Szene

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Zwei

 

 

 

 

 

gespielt

-

7

7

 

nicht gespielt

28

53

81

 

 

 

 

 

 

Summe

28

60

88

 

 

 

Vaterfiguren pro Szene

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Drei

 

 

 

 

 

gespielt

1

7

8

 

nicht gespielt

27

53

80

 

 

 

 

 

 

Summe

28

60

88

 

 


 

 

Vaterfiguren pro Szene

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Vier

 

 

 

 

 

gespielt

6

5

11

 

nicht gespielt

22

55

77

 

 

 

 

 

 

Summe

28

60

88

 

 

Die qualitative Auswertung der Szenen, in denen Vaterfiguren verwendet wurden, er­brachte folgende Ergebnisse. Für die Überprüfung auf statistisch signifikante Unterschie­de wurden die jeweiligen Ergebnisse in Beziehung zur Gesamtzahl der ver­wendeten Va­terfiguren gesetzt. Als Kontrollgruppe stand mir wiederum die Vergleichsgruppe aus der Untersuchung von Krolewski (1984) zur Verfügung.

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Aggressionen gegen Vaterfiguren

 

 

 

 

 

gespielt

5

2

7

 

nicht gespielt

31

69

100

 

 

 

 

 

 

Summe

36

71

107

 

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Autoritäre / bestrafende Vaterfigur

 

 

 

 

 

gespielt

1

1

2

 

nicht gespielt

35

70

105

 

 

 

 

 

 

Summe

36

71

107

 

 


Zum Vergleich habe ich in den nächsten Tabellen die qualitative Verwendung der Mutter­fi­guren hinsichtlich dieser Merkmale dargestellt. 

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Aggressionen gegen Mutter­figuren

 

 

 

 

 

gespielt

2

1

3

 

nicht gespielt

39

65

104

 

 

 

 

 

 

Summe

41

66

107

 

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Autoritäre / bestrafende Mutterfigur

 

 

 

 

 

gespielt

2

1

3

 

nicht gespielt

39

65

104

 

 

 

 

 

 

Summe

41

66

107

 

 

Die in den folgenden Tabellen dargestellten Ergebnisse der Spielmerkmale "Passive Va­terfigur" beziehungsweise "Passive Mutterfigur" konnten keinem Kontrollgruppenver­gleich unterzogen werden.

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Passive Vaterfigur (liegend / im Liegestuhl)

 

 

 

gespielt

10

 

nicht gespielt

26

 

 

 

 

Summe

36

 

 

 


 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Passive Mutterfigur (liegend / im Liegestuhl)

 

 

 

gespielt

6

 

nicht gespielt

35

 

 

 

 

Summe

41

 

 

Darstellung der Ergebnisse:

 

Sowohl der Vergleich der insgesamt verwendeten Vaterfiguren, als auch die Anzahl der Sceno-Testspiele, in denen Vaterfiguren verwendet wurden, erbrachten keine signifikan­ten Unterschiede {Chi-Quadrat-1 Werte von 0,23 (df = 1) und 0,01 (df = 1)}. Auch die Anzahl der Vaterfiguren pro Szene unterschied sich nicht signifikant von den Kontroll­gruppener­gebnissen. Chi-Quadrat-1 Werte von 0,01 (df = 1) für die Kategorie "Keine" und 0,28 (df = 1) für die Kategorie "Eine". Chi-Quadrat-2 Werte von 1,76 (df = 1) und 2,79 (df = 1) für die Kategorien "Drei" beziehungsweise "Vier". Lediglich das Spiel­merkmal "Zwei Vaterfiguren pro Szene" wurde signifikant geringer von der Gruppe der Enkopretiker verwendet. Der Chi-Quadrat-2 Wert von 5,64 (df = 1) ist auf dem 5 % Ni­veau signifi­kant. Im Rahmen der qualitativen Auswertung zeigt sich dagegen, daß die  Enkopretiker signifikant häufi­ger Aggressionen - indirekt und direkt - gegen Vaterfiguren darstellen als die Kontroll­gruppe. Der Chi-Quadrat-2 Wert von 4,47 ist auf dem 5 %- Ni­veau signifi­kant (df = 1). Ein Unterschied, der bei den dargestellten Aggressionen gegen Mutterfigu­ren nicht fest­zustellen ist. Dort ist der Chi-Quadrat-2 Wert von 1,01 (df = 1) nicht signifi­kant. Das Spielmerkmal "autoritäre, bestrafende Vaterfigur" unterschied sich dagegen nicht signifi­kant von der Kontrollgruppe. Der Chi-Quadrat-2 Wert von 0,22 (df = 1) ist ebensowenig signifikant wie der für das Spielmerkmal "autoritäre, bestrafende Mutterfi­gur" berechnete Chi-Quadrat-2 Wert von 1,01 (df = 1).

6.4.7 Gestörtes familiäres und soziales Umfeld

6.4.7.1 Isolierung

Wie unter dem Pkt. 4.2.6.3 näher beschrieben, wird der spätere Enkopretiker oftmals schon vor der Geburt von den Eltern abgelehnt. Zu dieser Beobachtung paßt auch die spätere Identifizierung durch die Eltern als das am wenigsten beliebte Kind der Familie, welches zudem die Sündenbockrolle für familiäre Probleme übernimmt.

 

Im Sceno-Testspiel kann sich eine im realen Leben bestehende Isolierung des Kindes durch das Auftreten nur einer Figur beziehungsweise mehreren Figuren, die ausdrücklich als Einzelgänger beschrieben werden, die isolierte Aufstellung eines Kindes, die Verwen­dung des Hundes als Kamerad des Kindes sowie das formale Spielmerkmale "Insel / Gruppe alleine" symbo­lisch darstellen. Unter Kompensations­gesichtspunkten ist die Wahl einer bevorzugten Puppenfigur - z. B. Prinzessin - als Identifi­kationsfigur des Spie­lers in diesem Zusammenhang zu berücksichtigen. Als Vergleichsgruppe konnte ich le­diglich die Gruppe der Stotterer von Kühnen (1973) für das formale Spiel­merkmal ver­wenden. Die restlichen Merkmale konnten keinem Gruppenvergleich unterzogen werden.

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Insel / Gruppe      - alleine -

 

 

 

 

 

gespielt

3

17

20

 

nicht gespielt

25

66

91

 

 

 

 

 

 

Summe

28

83

111

 

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Nur eine Puppenfigur

 

 

 

gespielt

2

 

nicht gespielt

26

 

 

 

 

Summe

28


 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Mehrere Figuren als Einzelgänger

 

 

 

gespielt

-

 

nicht gespielt

28

 

 

 

 

Summe

28

 

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Kind isoliert

 

 

 

gespielt

3

 

nicht gespielt

25

 

 

 

 

Summe

28

 

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Hund als Kamerad des Kindes

 

 

 

gespielt

2

 

nicht gespielt

26

 

 

 

 

Summe

28

 

 

Um zu untersuchen, inwieweit sich der Spieler mit einer bevorzugten Puppenfigur identi­fi­ziert, um somit die real vorhandene Isolierung im Spiel zu kompensieren, wären in allen Fällen Angaben zur Identifikationsfigur vonnöten gewesen, die mir leider nicht vorla­gen[4]. Mit Blick hierauf habe ich auf eine Auswertung dieses Spielmerkmals verzichtet. 

 

 


Darstellung der Ergebnisse:

 

Unter diesem Gliederungspunkt konnte nur das formale Spielmerkmal "Insel/Gruppe al­leine" einem Kontrollgruppenvergleich unterzogen werden. Der Chi-Quadrat-1 Wert von 1,35 (df = 1) ist nicht signifikant.

6.4.7.2 Verwahrlosungszüge

Bei Enkopretiker-Familien wird von verschiedener Seite auf das Vorliegen von Verwahr­lo­sungszügen hingewiesen.

 

Diese Tendenz deutet sich im Sceno-Testspiel durch die Verwendung des Spielmerkmals "achtlose Rahmensprengung" an. Als Vergleichsgruppe diente mir wieder die Gruppe der Stotterer aus der Untersuchung von Kühnen (1973).

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Achtlose Rahmen­sprengung

 

 

 

 

 

gespielt

1

6

7

 

nicht gespielt

27

77

104

 

 

 

 

 

 

Summe

28

83

111

 

 

Darstellung der Ergebnisse:

 

Das formale Spielmerkmal "achtlose Rahmensprengung" unterschied sich nicht signifikant - Chi-Quadrat-2 Wert von 0,53 (df = 1) - von der Kontrollgruppe.

6.4.7.3 Geschwisterrivalität

Sofern Geschwisterkin­der in der entsprechenden Enkopretiker-Familie vorhanden sind, wird häufig auf schwere Kon­flikte mit diesen hingewiesen.

 

Im Sceno-Testspiel kann sich diese Problematik andeuten, wenn das Baby der Vernich­tung preisgegeben wird, z. B. in den Rachen des Krokodils gelegt oder ab­seits der Szene abge­legt wird. Natürlich können auch die anderen Kinderfiguren in dieser Rolle in Er­schei­nung treten. Neben der quantitativen Auswertung der Verwendung der Babyfigur, die in der Regel die Figur ist, die bei einer solchen Problematik am ehesten mit dem Ge­schwi­sterkind assoziiert wird, werde ich in einem weiteren Punkt den situativen Kontext, in dem die Figuren auf­tauchen - in Be­zug auf Aggressionen gegen Kinderfiguren oder deren Iso­lierung -, einer Analyse unterziehen. Als Kontrollgruppe diente mir dabei die Vergleichs­gruppe aus der Untersuchung von Krolewski (1984).

 

Ein methodisch nicht unerhebliches Problem meiner Untersuchung zu diesem Gliede­rungs­punkt bildet die lückenhafte Information über die familiären Verhältnisse meiner Experimen­talgruppe, so daß ich für die Vp. 5, 8 - 13, 15, 22 - 24 und 26 - 27 kei­nerlei Angaben über die Anzahl der Geschwisterkinder vorliegen habe. Es könnte somit durch­aus möglich sein, daß Geschwister bei diesen Versuchspersonen nicht vorhanden sind und es sich somit von selbst verbieten würde, die Sceno-Testspiele auf eventuelle Ge­schwi­ster­problematiken hin zu un­tersuchen. Bei den Vp. 6 und 16 handelt es sich um Einzel­kinder, die damit automatisch bei der Auswertung unberücksichtigt geblieben sind. Für statisti­sche Vergleiche standen mir lei­der keine Vergleichsgruppen zur Verfügung. Bei ei­ner In­terpretation der Ergebnisse sind diese methodischen Mängel sowie die oben ange­gebenen Vorbehalte entsprechend berücksichtigt worden.

 

 

Spielmaterial

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Baby

 

 

 

 

 

gespielt

8

18

26

 

nicht gespielt

20

42

62

 

 

 

 

 

 

Summe

28

60

88

 

 


 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Baby abseits

 

 

 

gespielt

      1[5]

 

nicht gespielt

7

 

 

 

(bezogen auf quantitative Ver­wendung der Babyfigur)

Summe

8

 

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Baby aggressiven Angriffen ausgesetzt

 

 

 

gespielt

      1[6]

 

nicht gespielt

7

 

 

 

(bezogen auf quantitative Ver­wendung der Babyfigur)

Summe

8

 

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Kind isoliert

 

 

 

gespielt

3

 

nicht gespielt

12

 

 

 

(bezogen auf Szenen, in denen Kinderfiguren verwendet wur­den)

Summe

15

 

 


 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Angriffe gegen Kinderfiguren

 

 

 

gespielt

1

 

nicht gespielt

14

 

 

 

(bezogen auf Szenen, in denen Kinderfiguren verwendet wurden)

Summe

15

 

 

Darstellung der Ergebnisse:

 

Die quantitative Verwendung der Babyfigur ist im Vergleich zur Kontrollgruppe nicht si­gnifikant (Chi-Quadrat-1 Wert von 0,01; df = 1). Zu den restlichen aufgeführten Spiel­merkmalen konnten leider keine Kontrollgruppenvergleiche durchgeführt werden.

6.4.8 Kontaktstörung

Wie unter Pkt. 4.2.7 erörtert wird die Gruppe der Enkopretiker häufig als kontaktgestört beschrieben.

 

Im Sceno-Testspiel kann sich eine Kontaktstörung durch die formalen Spielmerkmale "Insel-/Gruppe allein", "Umgrenzungen", "nur Bausteine", "Extreme in der Puppenver­wendung" beziehungsweise "keine Puppen", die häufige Verwendung von "viel Gegen­ständen" und "beziehungsloses Nebeneinander von Puppen" symbo­lisch darstellen. Als Vergleichsgruppen dienten mir die Gruppe der Stotterer aus der Unter­suchung von Kühnen (1973), die Gesamtstich­probe[7] (298 Sceno-Testspiele) sowie die um die Ergeb­nisse der Gruppe der Kontaktgestörten reduzierte Gesamtstichprobe (298 Sceno-Test­spiele ./. 94 Spiele = 204 Sceno-Testspiele[8]) aus der Untersuchung von von Salis (1975). Für das Spielmerkmal "beziehungsloses Nebeneinander von Puppen" stand mir leider keine Ko­ntrollgruppe zur Verfügung.

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Insel / Gruppe     - alleine -

 

 

 

 

 

gespielt

3

17

20

 

nicht gespielt

25

66

91

 

 

 

 

 

 

Summe

28

83

111

 

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Umgrenzungen

 

 

 

 

 

gespielt

11

42

53

 

nicht gespielt

17

41

58

 

 

 

 

 

 

Summe

28

83

111

 

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Nur Bausteine

 

 

 

gespielt

2

 

nicht gespielt

26

 

 

 

 

Summe

28

 

 

 

Quantitative Verwendung der Puppenfiguren

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Keine

 

 

 

 

 

gespielt

10

39

49

 

nicht gespielt

18

259

277

 

 

 

 

 

 

Summe

28

298

326

 


 

 

Quantitative Verwendung der Puppenfiguren

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Mittel ( 1 - 7 )

 

 

 

 

 

gespielt

11

168

179

 

nicht gespielt

17

130

147

 

 

 

 

 

 

Summe

28

298

326

 

 

 

Quantitative Verwendung der Puppenfiguren

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Vergleichsgruppe

Summe

Viel ( über 7 )

 

 

 

 

 

gespielt

7

91

98

 

nicht gespielt

21

207

228

 

 

 

 

 

 

Summe

28

298

326

 

 

 

Spielmerkmal

gespielt /

nicht gespielt

Enkopretiker

Beziehungslosigkeit der Puppenfiguren

 

 

 

gespielt

4

 

nicht gespielt

14

 

 

 

(bezogen auf Szenen, in denen Puppenfiguren verwendet wur­den)

Summe

18

 

 

Darstellung der Ergebnisse:

 

Die formalen Spielmerkmale "Insel/Gruppe alleine" (Chi-Quadrat-1 Wert von 1,35; df = 1) und "Umgrenzungen" (Chi-Quadrat-1 Wert von 1,07; df = 1) unterscheiden sich nicht signifikant von der Kontrollgruppe. Die Spielmerkmale "nur Bausteine" und "Beziehungslosigkeit der Puppen" konnten dagegen keinem Kontrollgruppenvergleich unterzogen werden. Die quantitative Verwendung der Puppenfiguren wartet dagegen mit einem signifikanten Verteilungsunterschied auf. Von der Gruppe der Enkopretiker wer­den signifikant häufiger keine Puppen in den Sceno-Testspielen benutzt als von der Kon­trollgruppe. Der Chi-Quadrat-2 Wert von 8,18 (df = 1) ist auf dem 1 % Niveau si­gnifi­kant. Bei der Verwendung einer mittleren Anzahl von Puppen (Chi-Quadrat-1 Wert von 3,01; df = 1) beziehungsweise einer hohen Anzahl von Puppen (Chi-Quadrat-1 Wert von 0,37; df = 1) sind dagegen keine signifikanten Unterschiede auszumachen. Die Auswer­tung der Anzahl der verwendeten Gegenstände ergibt ebenfalls keinerlei signifi­kante Un­terschiede für die einzelnen Häufigkeitsklassen. Der Chi-Quadrat-1 Wert von 0,11 (Wenig; df = 1) sowie die Chi-Quadrat-2 Werte von 0,75 (Mittel; df = 1) und 1,87 (Viel; df = 1) sind nicht signifikant.

 

 

Weiter



[1]Krolewski (1984) bezeichnete damit ihre nicht-aggressive Verwendung.

[2]Die Aggressionen gegen Kinderfiguren sind unter Pkt. 6.4.7.3 aufgeführt.

[3]Krolewski (1984) faßte die Spielmerkmale "Festungsbauten" und "Schutzbauten" zusammen. Der sta­tistische Vergleich wurde somit mit beiden Spielmerkmalen zusammen vorgenommen.

[4]In den meissten Fällen wurden der Testperson keine Fragen zur Identifikationsfigur gestellt, so daß ei­ne genaue Zuordnung allein aus dem Sceno-Test-Schlußbild unmöglich war.

[5]Von dieser Vp. (Vp. 13) liegen mir keine Angaben zu der Anzahl vorhandener Geschwisterkinder vor.

[6]Von dieser Vp. (Vp. 27) liegen mir keine Angaben zu der Anzahl vorhandener Geschwisterkinder vor.

[7]Von Salis (1975) hat für das Spielmerkmal "Quantitative Verwendung von Puppenfiguren" lediglich die Ergebnisse der Gesamtstichprobe veröffentlicht. Somit enthalten diese Werte auch die Resultate der Gruppe der Kontaktgestörten.   

[8]In der Abhandlung von von Salis (1975) werden zu dem Spielmerkmal "Anzahl der verwendeten Gegenstände" nur 203 Sceno-Testspiele von Kindern und Jugendlichen ohne Kontaktstörung aufgeführt. Eine Erklärung für die Differenz von einem Probanden hat von Salis (1975) nicht abgegeben.